Wissenswert: So berechnet sich die Kfz-Versicherung

Schließen Sie einen Vertrag ab, stimmen Sie unvermeidlich Kosten zu. In den meisten Fällen gingen Sie vorab hin und verglichen Angebote miteinander, um einen Vertrag zu möglichst guten Konditionen zu finden. Aber fragen Sie sich nicht hin und wieder, wie sich die Beiträge eigentlich zusammensetzen? Bei der Kfz-Versicherung muss es doch Grundlagen geben, die über die Kosten bestimmen. Wie kann es sonst sein, dass Ihr Nachbar oder Ihr Bruder weniger zahlt, als Sie? In diesem Artikel sehen wir uns die Berechnung der Kfz-Versicherung einmal genauer an.

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Die Kfz-Versicherung basiert auf Faktoren

Versicherer regeln die Beitragshöhen zumeist anhand von Faktoren aus. Diese setzen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schadensfall geschieht mit der vermutlichen Schadenshöhe und der Anzahl an Versicherungsverträgen, die niemals Schadensfälle produzieren, in Relation. Das trifft natürlich auch auf die Kfz-Versicherung zu. Bei diesem Versicherungstypen ist es zuerst einmal unerheblich, für welche Variante Sie sich entscheiden. Sowohl der Kfz-Haftpflicht, der Teilkasko als auch der Vollkasko liegen dieselben Faktoren zugrunde:

• personenbezogene Faktoren
• fahrzeugbezogene Faktoren
• weiche Faktoren

Aus dem Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile kann die Kfz-Versicherung nun einen gemittelten Beitrag berechnen, der auf die Summe aller Versicherungsbeträge kostendeckend ist.

Die personenbezogenen Fakten

Bei diesen Kriterien stehen Sie als Versicherungsnehmer im Vordergrund. Zum einen ist Ihr Alter entscheidend. Junge Fahrer, meist bis zu einem Lebensalter von 25 Jahren gelten als höheres Risiko. Mit dem Alter hängt auch die Dauer des Führerscheinbesitzes zusammen. Die Kfz-Versicherung geht bei der Berechnung des Beitrags davon aus, dass Sie den Führerschein erst kurze Zeit besitzen, wenn Sie noch jünger sind. Dies entspricht natürlich den gesetzlichen Vorgaben, wenn Sie die Fahrerlaubnis natürlich auch erst in späteren Lebensjahren machen könnten. Mit dem Führerscheinbesitz hängt die Schadensfreiheitsklasse zusammen. Als Fahranfänger sind Sie der Schadensfreiheitsklasse 0 zugeordnet, einer Einordnung, die finanziell schlichtweg teuer ist. Fahren Sie mehrere Jahre unfallfrei, steigen Sie regelmäßig in eine höhere Klasse auf und zahlen prozentual weniger. Verursachen Sie einen Unfall, werden Sie wieder in eine schlechtere Klasse eingestuft.

Tipp: Viele Kfz-Versicherungen bieten Ihnen gegen einen geringen Aufpreis den Erhalt Ihrer Schadensfreiheitsklasse an. Nutzen Sie den Service, wenn auch der Betrag ein wenig teurer wird.

Als Fahranfänger ist es immer sinnvoll, dass Sie das Fahrzeug nach Möglichkeit nicht auf sich anmelden. Welche Schadensfreiheitsklasse haben Ihre Eltern? Versichern Sie den Wagen als Zweitwagen auf ein Elternteil, können Sie dessen Schadenfreiheitsklasse nutzen und deutliche Beiträge sparen. Als älterer Fahrer ist es hingegen nützlich, jüngere Fahrer beim Abschluss der Versicherung auszuschließen. Sie können bei der Wahl des Tarifs und beim Versicherungsabschluss festlegen, dass beispielsweise nur Fahrer ab 25 Jahren Ihr Auto nutzen.

Die fahrzeugbezogenen Fakten

Auf diese Faktoren können Sie nur wenig Einfluss nehmen. Die Kfz-Versicherungen teilen Marken und Modelle jährlich in neue sogenannte Typklassen ein. Die Typklasse richtet sich nach der Leistung des Fahrzeugs. Zudem beziehen die Versicherer Daten aus den vergangenen Versicherungsjahren mit in die Berechnung ein. Sollte ein Modell im vergangenen Jahr besonders häufig in Unfälle verwickelt gewesen sein, erhält es zum Jahreswechsel eine schlechtere Typklasse, da das Unfallrisiko von den Versicherungen weiterhin als hoch eingeschätzt wird. Sollten die Unfälle nachlassen, ändert sich die Typklasse im nächsten Jahr wieder.

Diese Vorgehensweise hat sich etabliert. Besonders bei Fahranfängern beliebte Fahrzeugmodelle erhalten schlechtere Typklassen. Dies liegt vor allem daran, dass Führerscheinneulinge den Straßenverkehr schlechter einschätzen können und daher mehr Unfälle verursachen.

Tipp: Stehen Sie kurz vor der Anschaffung eines neuen Autos, sollten Sie die Typklassen der infrage kommenden Modelle vor dem Kauf vergleichen. Auf diese Weise können Sie zumindest im ersten Versicherungsjahr effektiv Einfluss auf die Beiträge nehmen. Eine Garantie, dass Ihr Neuwagen im nächsten Jahr nicht schlechter eingestuft wird, gibt es natürlich nicht.

Die weichen Faktoren

Zu diesen Punkten zählen alle Fakten, mit denen Sie eventuell beim Abschluss einer Kfz-Versicherung gar nicht rechnen. Wussten Sie, dass die Berechnung der Beiträge mitunter von Ihrem Wohnort abhängt? Die Kfz-Versicherungen werten die Unfallhäufigkeit im ganzen Land aus. Fällt ein Bereich, beispielsweise vielbefahrene Metropolen, negativ auf, steigen in der Region bald schon die Beiträge. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass ein ländlicher Wohnort günstiger für die Beitragsberechnung ist, als ein städtischer.

Doch auch das Fahrzeugalter und die vermutliche Jahreskilometerleistung gehören zu den weichen Faktoren. Das Fahrzeugalter beim Kauf des Wagens beeinflusst insbesondere die Kaskoversicherungen. Die Kilometerleistung hingegen geben Sie beim Versicherungsabschluss an und sollten die Zahl relativ genau schätzen. Geben Sie einen zu geringen Wert an, könnte Sie beim Überschreiten der Kilometerleistung eine Strafzahlung erwarten. Weitere weiche Faktoren sind:

• Standort
• Selbstbeteiligung
• Werkstattbindung
• Zahlweise

Beim Standort Ihres Fahrzeugs handelt es sich um die Frage, ob Sie einen Garagenwagen fahren oder ob Sie Ihr Auto meist an der Straße abstellen. Für die Kaskoversicherungen ist diese Antwort natürlich interessant. Ein Garagenwagen wird vermutlich weniger Schäden haben, als ein Fahrzeug, das an einer viel befahrenen Straße abgestellt wird.

Über die Selbstbeteiligung nehmen Sie aktiv Einfluss auf die Berechnung der Kfz-Versicherung. Entscheiden Sie sich dazu, einen Vertrag mit Eigenleistung abzuschließen, sinken die Beiträge. Allerdings müssen Sie wissen, dass Sie die Selbstbeteiligung im Schadensfall stets entrichten müssen. Wählen Sie die Option und deren Höhe daher nur, wenn Sie sicherstellen können, den Betrag stets parat zu haben.

Mit einer Werkstattbindung akzeptieren Sie, dass Sie überwiegend die mit der Versicherung zusammenarbeitenden Werkstätten aufsuchen. Nur, wenn Sie sich an die Bindung halten, ersetzt Ihnen die Teil- oder Vollkasko den Gesamtschaden. Weigern Sie sich und wählen Sie eine eigene Werkstatt, kann es geschehen, dass Sie einen Teil der Reparaturkosten selbst tragen.

Vorsicht: Die Werkstattbindung ist bei Leasingfahrzeugen nicht angeraten. Leasinggesellschaften erwarten häufig, dass Sie eigene Vertragswerkstätten aufsuchen, damit die Qualität der Reparatur sichergestellt ist. Bei finanzierten Neuwagen hingegen darf sich die Wahl einer fremden Werkstatt nicht auf die Garantie auswirken. Allerdings wirkt das Scheckheft meist aussagekräftiger, wenn überwiegend Vertragswerkstätten genutzt werden.

Ein letzter Punkt bei der Berechnung der Kfz-Versicherung ist die Zahlweise. Hier gilt: Umso kürzer die Zeiträume, desto teurer die Prämie. Möchten Sie die Kfz-Versicherung monatlich zahlen, ist der Aufwand für die Kfz-Versicherung höher, sodass direkt ein Aufschlag auf den Beitrag aufgerechnet wird. Besonders günstig ist die jährliche Zahlweise. Sie entrichten den Betrag im Voraus, wodurch die Versicherung natürlich auch keinen Zahlungsausfall erleiden kann.

Info: Zahlen Sie jährlich und melden Sie das Fahrzeug während des Versicherungsjahres ab, erhalten Sie die überbezahlten Beiträge selbstverständlich erstattet.

Können Sie die Kfz-Versicherung selbst berechnen?

Vermutlich fragen Sie sich, ob Sie mit dem Wissen nun eigenständig die Kosten für die Kfz-Versicherung berechnen können. Nein. Sie wissen zwar, auf welche Faktoren es ankommt, welche Hebelsätze eine Versicherung jedoch ansetzt, ist unbekannt. Allerdings können Sie bei uns auf einen Tarifrechner zurückgreifen, der Ihre Eingaben mit den Tarifstrukturen vergleicht und Ihnen die Beiträge berechnet. Dieser Kfz-Versicherungsvergleich ist der einfachste und effektivste Weg, um zügig eine günstige Kfz-Versicherung zu finden. Probieren Sie es einfach einmal aus. Übrigens beziehen wir in unserem Tarifrechner sowohl die klassischen als auch die direkten Kfz-Versicherungen mit ein.


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